Nach dem Verkehrskollaps in Potsdams Nordwesten durch den Trambahnbau in Nedlitz droht nun das nächste Verkehrsdesaster. Die Landeshauptstadt Potsdam startet im Juli einen Modellversuch mit einer neuen Verkehrsführung in der Zeppelinstraße. Die Vorbereitungsarbeiten beginnen am 3. Juni und dauern vier Wochen. Dafür wird der Straßenraum neu aufgeteilt. Für Autofahrer steht dann nur eine Fahrspur pro Richtung zur Verfügung. Stadtauswärts wird es für Fahrradfahrer zwischen Geschwister-Scholl-Straße und Kastanienallee einen markierten Fahrstreifen auf der Fahrbahn geben. Riesenstaus sind vorprogrammiert.

Potsdams AfD-Kreisvorsitzender Thomas Jung meint dazu: „Wieder soll unter fadenscheinigen Gründen Potsdams Individualverkehr zu Tode beruhigt werden. Wieder wird ein Nadelöhr geschaffen, das die Landeshauptstadt einspurig vom Rest der Welt abnabelt, ohne ein vernünftiges Nahverkehrskonzept alternativ anzubieten. Die Regionalzüge platzen jetzt schon zu Stoßzeiten aus allen Nähten. Es ist wieder eins von zahlreichen Ideologischen Konzepten, dass vorgeblich Anwohner- und umweltfreundlich sein soll, aber den Bürger in einen planlosen Stau schickt. Ich sage nur: Keine Experimente.“

 

Hintergrund: Demnächst startet der rote Modellversuch an der Zeppelinstraße. Verkehrsforscher des Instituts für transformative Nachhaltigkeitsforschung (IASS) wollen nun von Einwohner der Landeshauptstadt, aber auch von Pendlerinnen und Pendlern aus den Nachbargemeinden wissen, was sie von der Einengung der Zeppelinstraße halten. Die anonyme Online-Umfrage, etwa 15 Minuten (climpol.iass-potsdam.de/umfrage), dauert bis zum 30. Juni.